Im fünften Netzwerktreffen des Energieeffizienznetzwerks stand das Thema „Innovative Wärmenetze“ im Vordergrund.
Das fünfte Netzwerktreffen der zwölf am kommunalen Energieeffizienznetzwerk teilnehmenden Kommunen, Städte und Landkreise (Städte Dingolfing, Pfarrkirchen und Landshut, die Landkreise Rottal-Inn, Landshut und Dingolfing, die Märkte Essenbach, Ergoldsbach und Pfeffenhausen und die Gemeinden Loiching, Tiefenbach und Wallersdorf) fand am 20.09.2021 in der Stadt Dingolfing statt. Innovative Wärmenetze vor allem in Neubaugebieten können bereits heute realisiert werden. Kalte Wärmenetze stellen dabei eine Möglichkeit für eine klimaneutrale Wärmeversorgung vor allem in Neubaugebieten dar. – Das war der Tenor des fünften Netzwerktreffens des kommunalen Energieeffizienznetzwerkes, welches durch das Institut für Systemische Energieberatung an der Hochschule Landshut (ISE) geleitet wird.
Die Mitglieder des Energieeffizienznetzwerks Niederbayern besichtigen das Biomasseheizwerk der Stadtwerke Dingolfing (Foto: Hochschule Landshut)
Nach einer Begrüßung aller Beteiligen sowohl durch Frau Prof. Dr. Denk, Institut für Systemische Energieberatung an der Hochschule Landshut (ISE) als auch durch Herrn Grassinger, Bürgermeister der Stadt Dingolfing, erläuterte Herr Bauer, Klimaschutzmanager der Stadt, kurz das bereits jahrelang andauernde Engagement der Stadt im Bereich der Energieeffizienzsteigerung und erneuerbaren Energiebereitstellung. Herr Bauer veranschaulicht dies mittels einiger Beispiele, wie z. B. dem Ausbau der Photovoltaikanlagen sowie den kontinuierlichen Ausbau der Ladeinfrastruktur. Herr Maidl, von den Stadtwerken Dingolfing erläutert das Fernwärmenetz der Stadt, welches mittlerweile 126 Abnehmer in der Stadt mit erneuerbarer Wärme versorgt. Eine Erfolgsgeschichte für Bestandsgebäude, die CO2-reduziert heizen wollen, in der Stadt Dingolfing.
Im Anschluss daran gab es zwei Fachvorträge zu Möglichkeiten innovativer Wärme- und Stromversorgung in Neubaugebieten. Herr Gerlsbeck von den Stadtwerken Pfaffenhofen an der Ilm stellte in seinem Vortrag das von den Stadtwerken unter der Zielsetzung einer „100% erneuerbaren Energieversorgung der Stadt Pfaffenhofen an der Ilm“ erarbeitete Konzept für die Energieversorgung künftiger Neubaugebiete in der Stadt vor. Dieses sieht stets eine Energiezentrale bestehend aus Wärmepumpe(n), BHKW(s) und Spitzenlastkessel vor. Perspektivisch sollen diese Erzeuger mit einer Power-to-Gas Anlage kombiniert werden, so dass eine Sektorkopplung möglich wird. Herr Wimmer von der Firma alpha innotec, die ein führender Wärmepumpenhersteller ist, stellte in seinem Vortrag das Thema kalte Nahwärme vor und zeigte die zentrale Rolle hocheffizienter Wärmepumpen in klimaneutralen Wärme- und Kälteversorgungskonzepten auf.
Frau Prof. Dr. Denk (ISE) stellte den aktuellen Stand der Netzwerkarbeit vor. Der Fokus im Energieeffizienznetzwerk liegt derzeit auf der Bearbeitung der Schwerpunktprojekte, die, je nach Kommune, die Bereiche wie beispielsweise Photovoltaik -Dimensionierung, Sanierungskonzepte, Beleuchtungsaustausch oder BHKW Dimensionierungen umfassen. Abgerundet wurde das Netzwerktreffen durch den Besuch des Heizwerks Dingolfing, bei der Herr Maidl den Prozess der erneuerbaren Biomasseerzeugung von der Anlieferung bis zur Ascheentsorgung mit interessanten Zahlen und Fakten darstellte.
