Potenzialstudie zur Anlagenoptimierung

Im Mai 2020 wurde durch die U.T.E. Ingenieur GmbH aus Regensburg eine im Rahmen der Kommunalrichtlinie geförderte Potenzialstudie fertiggestellt. Darin wurden - aufbauend auf einer Bestandsaufnahme sowie einer Anlagen- und Verfahrensübersicht - Potenziale und Strategien für die Kläranlage in Dingolfing entwickelt.

 

Elektrische Energie

In der Kläranlage Dingolfing wird bereits etwa die Hälfte des für den Betrieb erforderlichen Stroms mithilfe von Blockheizkraftwerken (BHKWs) über sogenannte Kraft-Wärme-Kopplung erzeugt. Dabei wird das in den Faultürmen aus dem Klärschlamm erzeugte Klärgas in Wärme und Strom umgewandelt. Sofern davon nicht genug vorrätig ist, kann die Anlage auch mit herkömmlichen Erdgas betrieben werden. Strom wird in einer Kläranlage vor allem für die Pumpen und die Drucklufterzeugung benötigt. Die Druckluft wird in das sogenannte Belebungsbecken eingeblasen und hilft den Bakterien dabei, die Kohlenstoffverbindungen im Abwasser abzubauen. Auch beim Abbau der Stickstoffverbindungen im Abwasser (Nitrifikation) ist die Sauerstoffzufuhr von zentraler Bedeutung.

 

Bilanz Strom Kläranlage Tabelle

 

Kläranlage Bilanz Strom

 

Thermische Energie

Die Erzeugung der in der Kläranlage erforderlichen thermische Energie erfolgt fast zu 100 Prozent über Eigenerzeugung aus dem Klärgas mithilfe der BHKWs sowie ggf. mittels eines Spitzenlastkessels. Wärme ist in der Anlage primär für die Faulprozesse in den Faultürmen nötig. Darin zersetzen anaerobe Bakterien unter Zuführung von Wärme den Klärschlamm und wandeln die enthaltenen Kohlenstoffverbindungen in Methan um, welches anschließend wieder in den BHKWs genutzt werden kann. 

 

Ergebnis

Die Auswertung ergibt einen durchschnittlichen Energiebedarf von ca. 24 kWh/(EW*a). Die Einheit beschreibt den Energiebedarf pro Einwohnerwert und Jahr, wobei der Einwohnerwert (EW) ein in der Wasserwirtschaft gebräuchlicher Vergleichswert für die in Abwässern enthaltenen und aufsummierten Schmutzfrachten (durch Einwohner und Gewerbe/Industrie) darstellt. Der Zielwert der Potenzialstudie von 23 kWh/(EW*a) wird somit aktuell noch nicht ganz eingehalten.

 

Geplante Maßnahmen

Belüftung der Belebungsbecken:
Es ist geplant, zwei Drehkolbengebläse von 2005 durch neue Schraubenverdichter zu ersetzen.

 

Photovoltaik:
Es wird ein Projekt mit dem Ziel gestartet, auf der Kläranlage eine Photovoltaikanlage für den Eigenverbrauch zu installieren. Dadurch soll der Anteil des eigenerzeugten Stroms am Strombedarf weiter gesteigert werden.

 

Eine Zusammenfasssung der Studie kann im Folgenden unter Downloads angesehen werden.

 

 

Logo BMUB und NKILogo Projektträger Jülich

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